Tipps einer Ernährungsberaterin zur guten Ergonomie am Tisch!
Ratschläge von Myriam Alexis, die auch als Madame Miam bekannt ist, einer Ernährungsberaterin für Kinder und Ernährungswissenschaftlerin
Heutzutage werden junge Eltern mit unterschiedlichen Informationen zur Elternschaft überflutet. Kein Wunder also, dass sie leicht den Überblick verlieren können! Doch Essen ist nicht nur eine Frage der Ernährung, daher gibt Myriam Alexis, Ernährungsberaterin für Kinder, Ratschläge zur richtigen Ergonomie am Tisch.
Ergonomie am Tisch: Ab wann können Sie Ihr Kind in den Kinderhochstuhl setzen?
Zunächst ist es wichtig, zwischen der klassischer Erweiterung der Lebensmittelvielfalt und BLW (Baby led Weaning) zu unterscheiden. „Das sind zwei verschiedene Methoden, die eine unterschiedliche Herangehensweise haben: Das empfohlene Alter für die Einführung neuer Lebensmittel hängt von der Methode ab, die die Eltern wählen“, erklärt Myriam.
Am Anfang der klassischen Erweiterung der Lebensmittelvielfalt (ab dem 4. Monat) hat das Kind noch nicht den richtigen Muskeltonus. Nicht alle Kinder entwickeln sich gleich schnell: Sie sollten daher vor dem Füttern Ihres Lieblings im Kinderhochstuhl nicht auf das Alter, sondern auf den Muskeltonus achten. „Manche Eltern versuchen, das Kind im Hochstuhl zum Beispiel mit Kissen zu stützen. Aber hier geht es tatsächlich um die Fähigkeit des Kindes, selbstständig aufrecht zu sitzen“, betont die Ernährungsberaterin.
Das Kriterium des Muskeltonus ist hier entscheidend: Nur, wenn das Kind aufrecht sitzen kann, befindet sich die Luftröhre in der richtigen Position, was die Erstickungsgefahr drastisch reduziert. Um herauszufinden, ob Ihr Kind bereit ist, machen Sie einfach die folgende Übung und beobachten Sie dabei Ihren Sprössling: Setzen Sie ihn hin und beobachten Sie, ob er sich nach vorne oder zur Seite bewegt. Nickt er mit dem Kopf nach vorne und hinten oder zur Seite, bedeutet das, dass die Rücken- und Nackenmuskulatur stark genug sind. Füttern Sie Ihr Baby aus Sicherheitsgründen immer, wenn es wach ist.
Der Entwicklungsstand der mundmotorischen Fähigkeiten sollte kein Kriterium sein, das darüber entscheidet, ob das Kind bereits im Hochstuhl sitzen kann: Diese Fähigkeiten entwickeln sich erst. Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Kind Probleme mit der Mundmotorik hat, wenden Sie sich an einen entsprechenden Facharzt (HNO, Chiropraktiker, Stillberaterin oder Ergotherapeut), um das Frenulum untersuchen zu lassen.
Sollte man warten, bis das Kind einen ausreichenden Muskeltonus hat, um sicher mit der Erweiterung des Speiseplans zu beginnen?
Die klassische Methode empfiehlt, neue Lebensmittel ab dem 4. bis 7. Monat einzuführen. „Wenn Ihr Kind noch nicht sicher im Kinderhochstuhl sitzen kann, können Sie ihm zuerst Essen in Breiform geben und darauf achten, dass Sie dabei Zubehör verwenden, das es Ihrem Liebling ermöglicht, in einer halbaufrechten Position zu sitzen“, erläutert Myriam. Auf dem Markt sind auch Babyliegen erhältlich, die entsprechend verstellt werden können, damit die Luftröhre sich in richtiger Position befindet. Am wichtigsten ist es, dass sich das Kind nicht in der „C“-Position befindet. Warten Sie in diesem Fall einige Wochen, bevor Sie die Ernährung erweitern.
Einfache Fütterung mit den richtigen Accessoires
Der Löffel, mit dem Sie Ihr Kind füttern werden, sollte sehr klein, schmal und flach sein: Denken Sie daran, dass ein normaler Teelöffel für Ihr Baby wie für Sie eine Schöpfkelle ist! Die Größe sollte der Faustgröße Ihres Kindes angepasst sein. Einige Marken bieten sogar strukturierte Löffel an, um das Zahnfleisch zu stimulieren.
Myriam betont eine wichtige Sache: Eine gute Ergonomie und Körperhaltung bedeuten, dass die Füße des Kindes an die Fußstütze reichen sollten. „Das ist entscheidend für eine gute Propriozeption, insbesondere um zu verhindern, dass Nahrung in die falsche Röhre gerät und die Atemwege frei gemacht werden müssen“, erklärt der Spezialist. Im Gegensatz zu Erwachsenen hat das Kind noch nicht gelernt, gerade zu sitzen: Es beugt sich hauptsächlich nach vorne und stößt sich mit den Füßen ab. Grundsätzlich erfordert die richtige Sitzposition zwei rechte Winkel (90°): einen im Bereich der Hüfte und einen im Bereich der Knie.
Ebenso wichtig ist es, dass Sie Ihr Baby nur auf Beckenhöhe anschnallen, nicht auf Schulterhöhe. Der Schultergurt verhindert, dass sich Ihr Kind bei Bedarf nach vorne bückt, um Essen auszuspucken, und im Notfall kann das Abschnallen Sie viel Zeit kosten, wenn Sie erste Hilfe leisten müssen.
Das Tablett des Hochstuhls sollte sich auf Höhe des Bauchnabels des Kindes befinden. Dadurch kann das Kind sehen, was auf dem Teller ist, und sich beim Husten problemlos nach vorne lehnen. Es kann das Essen auch leicht in die Hand nehmen, um es mit den Fingern näher unter die Lupe zu nehmen.
Mit den oben genannten Kriterien ist z.B. der ENOCK-Kinderhochstuhl eine ausgezeichnete Wahl: Er ermöglicht eine mehrstufige Verstellung, und die Position der Fußstütze und des Tabletts lässt sich anpassen, wodurch der Hochstuhl ab dem 6. Monat bis 10 Jahre mit dem Kind wächst. Es ist auch mit einem 3-Punkt-Sicherheitsgurt ausgestattet, mit dem das Kind nur auf Beckenhöhe angeschnallt wird.
Korrekte Position der Erwachsenen, um dem Kind beim Essen eine richtige Ergonomie zu gewähren
Wenn Sie sich fragen, welche Position Sie beim Füttern Ihres Lieblings einnehmen sollen, stellen Sie sicher, dass Sie immer neben Ihrem Kind sitzen, nicht vor ihm. „Schieben Sie den Löffel nicht zentral sondern seitlich in den Mund. Er sollte waagerecht sein, um ein Reiben an der Oberlippe zu vermeiden“, erklärt Myriam.
Bei der Erweiterung der Lebensmittelvielfalt ist das Kennenlernen der Nahrung am wichtigsten (zumindest am Anfang): Das Kind bekommt in dieser Zeit noch Milch, die es mit ausreichend Nahrung versorgt. Daher betont die Ernährungsberaterin für Kinder, dass Mahlzeiten ein freudiger und sozialer Augenblick sein sollten. Zudem sagt sie, dass, wenn das möglich ist, Ihr Kind zur gleichen Zeit, wie der Rest der Familie essen sollte. Der Säugling kann natürlich auch früher essen, als seine älteren Geschwister, doch er sollte trotzdem gemeinsam am Tisch sitzen. So entwickeln Sie bei Ihrem Kind eine positive Einstellung zum Essen fürs ganze Leben!
Wer ist Madame Miam?
Madame Miam ist Expertin bei Fée Dodo, das von Caroline Ferriol gegründet wurde, um junge Eltern in ihren neuen täglichen Aufgabe professionell zu unterstützen. Myriam Alexis, eine erfahrene Ernährungsberaterin für Kinder, betreibt die Website Madame Miam, auf der sie viele unterschiedliche Dienstleistungen anbietet: Sie beschäftigt sich mit Essstörungen (z.B. der Neophobie, also der Angst oder Unlust neue Nahrungsmittel auszuprobieren) sowie ähnlichen Problemen, außerdem leitet sie Workshops zur Erweiterung der Lebensmittel (klassisch oder mithilfe der BLW-Methode), Stillen und allgemeiner Kinderernährung.
Weitere Informationen von Madame Miam finden Sie auf der Website https://www.madamemiam.fr/